Friedrich Hollaender

Friedrich Hollaender stammt aus einer alteingesessenen Berliner Musikerfamilie und wurde während eines Engagement seiner Eltern am Zirkus Barnum & Bailey am 18.10.1896 in London geboren. Sein Vater war ein bekannter Operettenkomponist und seine Mutter Sängerin. Der kleine Friedrich wuchs in Berlin auf und erhielt schon in früher Kindheit Unterricht im Klavierspielen und zeigte auch schon im Kindesalter verblüffende Fähigkeiten im Komponieren. In seiner Jugend entdeckte er sein dichterisches Talent. Nach dem 1. Weltkrieg war er einer DER Hauptinitiatoren der sich gerade gründenden Berliner Kabarettszene. Neben eigenen Texten schrieb er Musiken zu Gedichten von u.a. Tucholsky, Klabund, Mehring und vielen mehr.
Der Erfolg seiner Filmmusik von "Der Blaue Engel" machte sowohl ihn als auch die bis dato völlig unbekannte Schauspielerin Marlene Dietrich über Nacht weltberühmt. Ende der 20er Jahre nahm sein politisches Engagement angesichts des Aufstiegs der NSDAP zu. Nach deren Machergreifung 1933 musste er als linker, jüdischer Intellektueller fliehen, zunächst nach Paris, später in die USA. Dort wurde er ein erfolgreicher Filmkomponist (u.a. 4 Oscarnominierungen).  1956 ging er zurück nach Deutschland, gründete in München sein eigenes Kabarett und war weiterhin als Texter und Komponist eigener Werke sowie als Filmkomponist (u.a. "Das Spukschloss im Spessart") tätig.
Er schrieb mehrere Romane und starb am 18.01.1976 in München. Keine zehn Menschen folgten seinem Sarg.